Kleine Entstehungsgeschichte des Nierswalder Wappenbaumes
Im Dorfzentrum Nierswaldes, auf dem Robert-Gassner-Platz befindet sich ein Wappenbaum, eine rustikale Sitzgruppe und ein Willkommensschild das auf die Goldmedaille im Bundeswettbewerb 1965 „unser Dorf soll schöner werden“ hinweist.
Bedeutung des Ensembles mit Wappenbaum für das Dorf Nierswalde
Der ca. 120 x 70 meter grosse, mit dichtem Gras bewachsene „Dorfplatz“ mit seinen schattenspenden Bäumen ist die Visitenkarte des Dorfes Nierswalde. Er ist die natürliche Bühne für Dorfveranstaltungen wie Erntedankfest, Schützenfest, Weihnachtsbazar, kurzum für Dorffeste. Der Wappenbaum mit seinen 9 Metern Höhe dominiert den Dorfplatz. An Auslegern sind 16 bunte Wappenschilder befestigt, die dem aufmerksamen Beobachter einen Hinweis auf die Geschichte des Dorfes geben…
Gerade heute, wo das Wort „Flüchtlinge“ täglich Eingang in die Medien findet, ist der Wappenbaum ein wichtiger Zeitzeuge. Er dokumentiert die Herkunft der Menschen, die in den Wirrungen des Krieges ihre Heimat verloren hatten und nach 1945 an den Niederrhein kamen, in der Hoffnung, dort eine neue Heimat zu finden. Es ist eine lange Liste: Sie kamen aus Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg, Polen, Posen/Warthegau, Böhmen, Siebenbürgen, Westpreußen, Oberschlesien, Nordrhein-Westfalen, Bremen, den Niederlanden, Thüringen, Sudetenland, Pommern, Ostpreußen und Schlesien. Dieser Wappenbaum bezeugt und erinnert an die Familien, die es trotz verschiedener Landmannschaften und harten Schicksals verstanden sich ihr Dorf zu schaffen.
Der Wappenbaum als Gewerk:
Der Tragmast hat eine Höhe von ca. 9 Meter. Der Mast selbst war im Jahre 2017 leicht korrodiert, die Ausleger an denen die ca 1.5kg schweren Wappenschilder angebracht waren, stark korrodiert, ein Ausleger war schon abgerostet. Der Wappenbaum bedurfte einer gründlichen Entrostung, Erneuerung der Ausleger und fachmännischer Ausbesserung der gemalten Wappen.
Im März/April 2017
wurde eine gute und langanhaltende Wiederherstellung des Wappenbaumes in Initiative des Heimatvereins und mit finanzieller Unterstützung der Volksbank an der Niers in Eigenleistung umgesetzt. Er wurde abtransportiert, fachmannisch durch Gustav Kade geschweißt und neu gestrichen. In der Zwischenzeit kümmerte sich Günter Gassner um die neuen Wappenschilder, so dass der schöne Wappenbaum am wieder mit vielen Helfern auf dem Robert-Gassner-Platz aufgestellt werden konnte.