Hier werden wir nach und nach historische Inhalte und Fotos veröffentlichen, um die Geschichte der Vertriebenen und ersten Siedler nach dem 2. Weltkrieg und deren Geschichte(n) zu überliefern.
Unser Dorf und seine Nachbargemeinden Reichswalde und Rodenwalde (heute innerhalb der Gemeinde Hau) hat eine zwar erst kurze, aber doch sehr spanndende Geschichte, die wir Ihnen hier erzählen wollen.
Als Einleitung haben wir hier einen Artikel aus der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“ gewählt, Herausgegeben vom Bundesministerium für Vertriebene, Band I/1, S. 25E.
„Die ostdeutsche Bevölkerung machte sich auf die Flucht, obwohl von Januar bis März 1945 in allen ostdeutschen Provinzen ein äußerst strenger Winter herrschte, der unterwegs Erfrierungen, auf den eisglatten Straßen und schneeverwehten Wegen härteste Strapazen befürchten ließ,. Hierzu kam, daß die Plötzlichkeit des russischen Vormarsches und der Mangel an ausreichenden Transportmittelen dazu zwangen, nur die nötigsten Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel mitzunehmen. Der größte Teil des Besitzes, die Habe in Haus und Hof, mußten zurückgelassen werden, vor allem auch zahlreiches Vieh, was gleichbedeutend war mit seinem Verlust. Außerdem war vielerorts die Chance des Entkommens schon äußerst gering, da die russischen Panzer schneller waren als die Flüchtlingstrecks und überdies ständig die Gefahr bestand, eingeschlossen zu werden oder auf offener Straße in die Kampfhandlungen hineinzugeraten. Auch das Fehlen der zum Kriegsdienst eingezogenen Männer machte sich in dieser Notzeit für die Zivilbevölkerung sehr erschwerend bemerkbar. Die Hohe Zahl der Verzweiflungstaten und Selbstmorden in jener Zeit und bereits vor dem Eintreffen der russischen Truppen verdeutlicht die verzweifelte Notlage der ostdeutschen Bevölkerung in ihrer Furcht vor den Gefahren der Flucht und den unermeßlichen Leiden, die von der Roten Armee drohten.“
Hier einige Bilder aus den Anfangsjahren von Nierswalde: